01 Mar 2022:
Diesen Winter haben wir uns eine Auszeit vom kalten Wetter gegönnt und haben schönere Temperaturen auf den Kanaren genossen. Die Reise begann auf der Insel Lanzarote und wurde auf Fuerteventure fortgesetzt. Natürlich durfte dabei das Amateurfunkequipment nicht fehlen…
Los gehts
Also kurzerhand den IC-705, den Fuchskreis Tuner von Andre (DL3ABY), etwas Draht und einen 10m Spiderbeam eingepackt und los gings. Mal sehen ob es mit 5 Watt und endgespeister inverted-L Spaß macht.
Der Plan: Mit dem Fiberglasmast am Strand einen Draht in die Luft bringen und in der Sonne aktiv sein.
Erdnägel im Sand
Ein erster Anlauf den Mast mit recht kurzen Erdnägeln im Sand zu verankern stellte sich als zu instabil heraus. Der konstante Wind an der Küste bringt bei komplett ausgefahrenem Mast eine beachtliche Kraft auf. Damit war die Erdnageloption ausgefallen.
Die Rettung: Vulkangestein
Bei der Suche nach stabileren Möglichkeiten der Verankerung der Antenne bin ich auf Vulkangestein gestossen das sich an vielen Stränden auf den Kanaren findet. Dank der holprigen Form finden sich einigermaßen viele Stellen die sich hervorragend zur Befestigung von Seilen eignen.
Durch verstellbare Abspannseile war es nun möglich den Mast solide genug zu verankern. Eine weitere Abspannung des Antennendrahtes von der oberen Spitze sorgte für eine weitere Entlastung. Diese habe ich meist gegen den Wind angebracht. Ansonsten bog sich der Mast alleine durch die Windlast schon recht ordentlich.
CW, 5 Watt und ca. 15 Meter Draht
Um die Leistung der 5 Watt gut auszunutzen habe ich nur in CW Betrieb gemacht.
Da auch die Familie viel Zeit in Anspruch nahm musste der Funkbetrieb entsprechend angepasst werden.
Ich konnte kurz an dem HA-DX Contest teilnehmen und relativ mühelos 4 Verbindungen ins Log bekommen. Weitere Verbindungen nach Brasilien und Nordamerika waren dann noch ein paar Highlights. Die Bänder 15m, 20m und 40m haben hierbei am meisten Spass gemacht.
Insgesamt kann sich die Kombination CW, langer Antennen und 5 Watt Leistung sehen lassen. Durch den QTH im Atlantik vor der Afrikanischen Küste sind zwar praktisch viele hörbare Stationen DX und damit generell schwerer zu erreichen, aber mit etwas Glück und Geduld lassen sich die QSOs ins Logbuch bringen. Sicherlich spielt hier auch der direkte Standort am Strand eine Rolle.
Nochmal vielen Dank an Andre (DL3ABY) für seinen fantastischen Fuchskreis Tuner der sehr gute Dienste geleistet hat. Dies war der erste ernsthafte Betrieb für mich und diesen Tuner. In bestimmten Konfigurationen ließen sich manche Bänder nicht tunen, aber das werde ich ohne Wind mal in Ruhe analysieren und eine bessere Drahtlänge suchen.
Alles in allem habe ich mit den oben genannten Komponenten ein sehr flexibles und praktisches mobiles Setup gefunden, das ohne Probleme auch per Flugzeug transportiert werden kann. Der Plan ist nun, sobald es auch in Deutschland wärmer wird, mobil aus der Natur aktiv zu sein. Ich bin gespannt.
73 de Heiko (DH3IKO)